Sonntag, 30. August 2015

GAME DAY!

Hello everybody!

 






Schon wieder sind sieben Tage vergangen seit meinem letzten Blogpost! In manchen Momenten bin ich überrascht, dass ich erst seit ca. drei Wochen in Arizona bin, da ich mir hier schon einen Alltag mittlerweile aufgebaut habe – Cross Country, Schule, Hausaufgaben machen, Abendessen mit Gastfamilie und spätestens 20:45 Uhr schlafen (wegen X-Country). Zum einen fühle ich mich durch diese Routine wie in einem richtigen zu Hause – alles wird vertraut, z.B.: auch wenn ich die Küche erst seit drei Wochen kenne, hätten es auch gefühlt zwei Jahre sein können. Zum anderen lässt der stetige Rythmus in meinem Alltag eine Schulwoche wie im Flug vergehen. 'War nicht gestern erst Dienstag?!' habe ich mich am Freitag gefragt.
Apropos Freitag! Dieser Tag war ein ganz besonderer in meiner zweiten Schulwoche, da 19 Uhr das erste Highschool Football Game stattfand. Für diesen Tag wurde den Schülern durchgestellt, schwarz zu tragen (es haben sich natürlich nicht alle daran gehalten ;-) ) - am Abend sah der Schülerblock echt klasse aus; alle trugen schwarz und warfen rote und schwarze Bänder in die Luft!
Jedenfalls ziehen an jedem Game Day die Football Player ihre Trikots und die Cheerleader ihre Burgendy-roten Outfits an, in den Mittagspausen wird Musik gespielt, die Cheerleader zeigen ein paar "Moves", die Football Player rennen mit Fahnen herum und die Maskottchen tanzen und machen Fotos mit Schülern. Ich fühlte mich wie in einem mit Clichés überladenen Highschool-Film!
Vor dem Spiel gingen Julia, eine Freundin und ich noch bei TacoBell Burritos essen, um genügend Energie zum anfeuern zu haben! Und schließlich war es so weit – wir waren endlich im Stadion (ja, die Schule hat ein eigenes Football Stadion), wo ich noch weitere Freunde von Julia und die zwei nettesten Mädchen von Cross Country traf! Während des ganzen Spieles standen alle Schüler auf den Bänken und riefen "Go Ridge!" oder "I believe that we will win!" - ein paar Seniors, oberkörperfrei, brüllten von weiter unten uns zu, was als wir als nächstes rufen oder machen würden. Die Cheerleader, dauerlächelnd, tanzten, winkten und jubelten, während das für mich noch ziemlich unbekannte Football Game begann. Gegen Ende bekam ich zumindest mit, wann man jubeln konnte und wann nicht.
Und meine Highschool gewann!!!! (natürlich ;-D )

Nach dem Spiel musste natürlich ein Foto her!!

Das ganze Event dauerte fast drei Stunden und ich fühlte mich wie gerädert, als wir endlich zu Hause ankamen. Aber zum Glück ist ja nun Wochenende und ich kann endlich ausschlafen – halt, nein, stimmt ja, ich durfte Samstags früh 8 Meilen beim Cross-Country-Training rennen und glücklicherweise hielt ich trotz fünf Stunden Schlaf durch. Es war nämlich wunderschön beim Sonnenaufgang rennen zu gehen, da alles noch ruhig und friedlich erschien, die roten Berge langam durch die Sonne aufleuchteten und ich meine Gedanken für den Tag ordnen konnte.
Danach fand zum zweiten Mal ein "Team Breakfast" statt, diesmal bei den unglaublich laufstarken Drillingen, wo es haufenweise Pancakes, Pastrys, Obst und Getränke gab!
Ich fühle mich mittlerweile schon viel besser als vor 1,5 Wochen, als ich noch mehr mit Heimweh zu kämpfen hatte, da ich endlich das "Gefühl des Ankommen" habe!

Bye!
Ulrike :-)


MRHS Fight Song:
Fight on for Mountain Ridge,
Marching on to victory;
Fight on for Mountain Ridge,
Forest green and burgundy.                 
We are "The Ridge" forevermore,
We're the Mountain Lions: Hear us roar!
Fight on for Mountain Ridge,
Fighting on to victory!

Sonntag, 23. August 2015

MEINE ERSTE WOCHE IN ARIZONA

Hello everybody!

 






Endlich, endlich, endlich funktioniert wieder alles mit meinem Laptop und ich kann nun über meine Ankunft plus über meine verrückte erste Woche berichten!
Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich schreibe, dass man nur selten in seinem Leben so viel in einer Woche erlebt. Ich habe meine Heimat verlassen, bin zum ersten Mal 11 Stunden geflogen, bin zum ersten Mal in der USA, bin zum ersten Mal in eine Highschool gegangen. Es ist ziemlich schwierig alles in einen Post zu bekommen, da allein schon in den ersten 24 Stunden auf amerikanischem Boden so viel passiert ist. Nach der Übernachtung im Hotel in Phoenix wurde ich am Nachmittag von meiner unglaublich liebenswerten Gastfamilie abgeholt – ein toller Moment!
Wir fuhren sogleich zu meiner neuen Highschool - riesig, einfach riesig... Allerdings finde ich mich mittlerweile überraschend gut zurecht, da ich mir nur drei "buildings" (von ungefähr sechs) merken muss, wo meine "classes" stattfinden. Jedenfalls sind wir am selben Abend noch zu einem Italiener gefahren, um meine Ankunft in Arizona mit Pizza und Pasta zu feiern. :-)
Ich könnte jetzt noch ewig über die vielen kleinen tollen Momente schreiben, z.B. als ich mein Zimmer zum ersten mal sah oder als ich zum ersten Mal mit Julias (meine amerikanische Schwester) Freunden bei In&Out essen war. Doch ich muss klarstellen, dass nicht alles perfekt verlief, wie man sich das so vorstellt. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich hier bin und will auch nicht zurück, jedoch habe ich stets Momente, in denen ich gerne meine deutsche Familie bei mir hätte, weil ich mich zeitweise überfordert fühle von den vielen Eindrücken und den ersten Hausaufgaben (unter anderem zwei Essays...). Aber das gehört auch einfach dazu, schließlich braucht man seine Zeit um den Kulturschock zu überwinden und sich anzupassen. Und ich weiß, dass ich eine wundervolle, einzigartige Zeit hier erleben werde! :-)


Also weiter im Bericht: Ich bin gleich am Tag nach meiner Ankunft in die Highschool gegangen, was mich zum einen extrem gestresst hat, zum anderen hatte ich das "Schlimmste" gleich hinter mir und konnte viele nette Amerikaner kennenlernen! Innerhalb den nächsten Tagen sind meine host family und ich zu einem Arizona United Fußballspiel gegangen, waren einkaufen und bei verschiedenen typisch amerikanischen "Essensquellen". Hinzu kamen viele Mathehausaufgaben und verschiedenster Papierkram, der noch für die Schule ausgefüllt werden musste, u.a. ein physical, dass Julia und ich brauchten, um bei den Schulsportarten teilzunehmen.. Wir haben uns nämlich dazu entschlossen, als Herbstsport Cross Country (Strecken rennen), als Wintersport Soccer (Fußball) und als Frühlingssport Track&Field (Leichtathletik) anzugehen. Das heißt zwar für die nächsten zwei Monate, Montags bis Samstags 4:20 Uhr aufzustehen, da das Cross Country Training aufgrund der Hitze sehr früh beginnt, aber meine host sister und ich wollen das unbedingt durchziehen und die ersten beiden Trainingseinheiten haben mir schon sehr gut gefallen, da alle Mitglieder motiviert und motivierend sind!
Heute früh sind Julia und ich mit einem Tandem zum Training gefahren; es war herrlich, wie verwundert alle darüber waren! (In der USA sieht man gewöhnlich keine Fahrradfahrer und erst recht keine Tandemfahrer) :-D

Bye!
Ulrike :-)


 Das mit Abstand tollste Abschiedsgeschenk, was man sich je wünschen kann!
Danke Magdalena :-)



Dienstag, 11. August 2015

MEINE MOTIVATION FÜR DAS AUSLANDSJAHR

Hello everybody!


Eigentlich habe ich vor, immer Sonntags und Mittwochs (entspricht in Deutschland dann Montags und Donnerstags wegen Zeitverschiebung) zu posten (will jedoch nichts versprechen! :b), aber da ich diesen Mittwoch fliege, habe ich diesen Post schon jetzt hochgeladen. ;)
 





Über das letzte Jahr hinweg habe ich mich immer wieder gefragt: Wieso machst du das eigentlich?


Oft fühlte ich mich in meinem zu Hause pudelwohl; hier sind meine wunderbare Familie und meine wunderbaren Freundinnen. Ich hatte einen geregelten Alltag ohne Schulprobleme und konnte meine Lieblingshobbies Sport und Kochen in Ruhe nachgehen, jedoch, und dieses Gefühl kennt sicher jeder, wollte ich etwas Neues ausprobieren. Ich träumte von einer neuen Erfahrung mit einem "Neuanfang" in einem neuen Umfeld. Da ich die Sprache Englisch liebe und auch dem Reisen nie abgeneigt war, empfand ich die Idee eines einjährigen Auslandaufenthaltes als perfekt.
So ein Jahr würde nicht nur meinen "Durst nach Neuem" stillen, es würde mir sicher viele Vorteile im Umgang mit fremden Menschen sowie im Umgang mit der Sprache bringen, was wiederum mir Türen für neue Reisen öffnet, denn sobald man sich in einer Sprache sicher fühlt, ist das Reisen in so ein Sprachgebiet gleich viel unangespannter.



Ein weiterer Motivationspunkt für mich ist, das Leben einfach mal anders zu leben. Manchmal fühlte ich mich in meinem Alltag gefangen durch Schuldruck und andere Dinge. Dabei ist abgesehen von unserer kleinen Alltagswelt noch so viel außerhalb davon; das Leben besteht schließlich nicht nur aus Schule, Hobby, Schlafen, auch wenn dieser Rythmus natürlich nicht sofort als schlecht abgewertet werden darf, allerdings kann man sich schnell darin verlieren und man sieht die kleinsten Alltagsprobleme als die größten der Welt an. Ich denke, dass mein jetziges Auslandsjahr mir helfen wird andere Sachen in Fokus zu nehmen, da die Schulleistungen für 11 Monate mal nicht im Mittelpunkt stehen. Außerdem bin ich unglaublich gespannt auf die neuen Menschen, die ich treffen werde -wer weiß- vielleicht entstehen bedeutende Freundschaften?



Außerdem freue ich mich riesig auf verschiedenste Inspirationen durch die amerikanische Kultur oder einfach durch die amerikanischen Leute! Inspiration ist doch schließlich das, was alle früher oder später in ihrem Leben bzw. ihr Leben lang suchen und Reisen ( = neue Kultur(en) entdecken = neue Menschen kennenlernen = neue Ansichten) bringt einem sicher das "Gefühl des wahren Lebens", falls ihr versteht was ich meine ;-) .

Aber nicht nur das "Neu-Ankommen" in einem fremden Land stellt eine Erfahrung dar, auch das Wiederkommen in die Heimat bringt mir wiederum neue Eindrücke; ich werde 2016 vieles in meinem Wohnort sicher mit neuen Augen sehen. Und ich hoffe auch, dass ich anders wahrgenommen werde, dass ich meine US-Erfahrungen nach außen hin tragen kann – jedenfalls ist es für mich wichtig, dass ich mich in den nächsten Monaten verändere, ohne dass ich mir selber nicht mehr treu bin natürlich! :-)


Why do you go away? So that you can come back. So that you can see the place you came from with new eyes and extra colors. And the people there see you differently, too. Coming back to where you started is not the same as never leaving.”- Terry Pratchet, A Hat Full of Sky



So viel zu meinen Beweggründen für mein Auslandsjahr! Hinzu kommt natürlich auch mein Interesse, ein Stückchen meiner Kultur dort einzubringen. Am Sonntag (laut eurer Zeit Montag) kommt dann sicherlich der Post zu meinen ersten Tagen in AZ, natürlich dann mit mehr Bildern! Ich bin extrem freudig aufgeregt!!!!!!!


 Ulrike :)

Sonntag, 9. August 2015

MEIN WEG ZUM AUSLANDSJAHR-STIPENDIUM


Hello everybody!


Zur kurzen Vorstellung und Erklärung:
Ich bin ein Mädchen (Ulrike), das in ein paar Tagen in die USA für 11 Monate reist und diesen Blog nutzt, um Familie und Freunde und wen auch immer up to date zu halten.
Alsooo, hallo Familie und Freunde und eventuell auch Unbekannte, die aber vielleicht Lust haben, meinen Erzählungen zu folgen! :-)



"American Pie" von meinem Abschiedsbrunch


Heutzutage ist es für viele in Deutschland normal, dass man sich für ein Auslandsjahr bewerben kann, was jedoch in Anbetracht der geschichtlichen Ereignisse nicht immer möglich und selbstverständlich war.
Nicht nur deswegen bin ich unglaublich froh, dass ich allein schon die Möglichkeit habe, das Reisen in verschiedene Länder nicht nur als Traum sondern auch als Ziel zu sehen; dass ich weiß, dass all meine Träume erreichbar sind.
Was vor 75 Jahren, was vor 30 Jahren (zumindest in der DDR) als unmöglich schien, konnte ich meinen Eltern mit 14 Jahren schon als Wunsch vortragen: Ich würde gerne ein Auslandsjahr in Großbritannien oder in den USA machen.
Von Anfang an war klar, dass dies für uns nicht ohne weiteres bezahlbar war, sodass meine Mama sich über mögliche Stipendien informierte.
Schließlich kam sie mit Informationen über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) nach Hause. Das PPP vergibt Stipendien an Schüler und junge Berufstätige, die gerne ein Jahr in den USA verbringen wollen. Finanziert wird dieses Programm vom Bundestag und dem Congress (bei dem jetzigen Bewerbungsvorgang hat allerdings der Congress die Mittel gekürzt, sodass es weniger Stipendiumsplätze ab diesem Jahr gibt ... ). Es ist eine gewisse Anzahl von Wahlkreisen festgelegt, aus denen jeweils eine Person ein Stipendium bekommen kann.
Da das Geld aus dem politischen Bereich fließt, ist es ganz sinnvoll, wenn man sich als Bewerber zumindest relativ regelmäßig über das Geschehen in der Welt informiert (so etwas wurde allerdings bei mir nie richtig abgefragt beim Bewerbungsverfahren). Weiterhin sollte der potenzielle Stipendiat nicht versetzungsgefährdet und, einfach gesagt, ein offener, engagierter (in welche Richtung auch immer, allerdings nicht in eine "politisch unkorrekte" ;-) ) und zuverlässiger Schüler sein, schließlich soll er/sie als eine Art 'Ambassador' in der USA fungieren (höchste Importance!! ;-) ).
Ich habe mich im Sommer 2014 auf der Internetseite des PPP  beworben und wurde im Dezember von der Austauschorganisation AFS zu einem Auswahlwochende eingeladen, bei dem sich alle Auslandsjahrbewerber, inklusive der PPP-Bewerber, aus Sachsen trafen. Ich war schrecklich, unglaublich schrecklich aufgeregt und wollte eigentlich nur noch bei den AFS-Betreuern absagen, aber meine Versagensängste sollten mich nicht von einer einmaligen Chance abhalten, also ließ ich mich schließlich doch an meinen Fingernägeln kauend zu diesem schließlich überraschend tollen Wochenende fahren.
Ich erinnere mich gerne an alle Tage mit AFS zurück, da wir viele Gemeinschaftsspiele durchführten, die Diskussionsfreudigkeit und Kreativität aus uns hervorbrachten. Bei dem Auswahlwochende mussten wir außerdem einen Englischtest (Hör-und Leseverständnis, soweit ich mich erinnere) und einen Staatsbürgerkundetest absolvieren (nicht allzu schwierig, das Internet half mir bei der Vorbereitung :-b ); hinzu kam ein persönliches 5-Minuten-Gespräch mit zwei AFS-Betreuern, welches bei mir zu meinem Glück ziemlich gut verlief.
In den nächsten Wochen kam dann die Mail, dass ich eine Runde weiter wäre, d.h. nun entschied der Bundestagsabgeordnete meines Wahlkreises darüber, wer das Stipendium bekommt.
Und tatsächlich bekam ich im Januar/Februar die Zusage, als ich gerade vor meinen tollen Physik-Hausaufgaben saß! Zugegebenerweise konnte ich mich vorerst gar nicht so richtig freuen, da ich anscheinend die Sache im Unterbewusstsein schon abgehakt hatte ( die 2 anderen Bewerberinnen aus meinem Wahlkreis passten nämlich mindestens genauso gut in das PPP) , sodass ich nun die Information, dass ich 11 Monate im Ausland verbringen würde, ersteinmal verdauen musste.
Doch besonders, als dann die Mail von meiner Gastfamilie kam, baute sich immer mehr die (Vor-)Freude auf und nun sitze ich hier leicht euphorisch und extrem gespannt auf die Zukunft!

So viel ersteinmal zu meiner "Story". Allein der ganze Weg des sich Bewerbens ist eine Erfahrung gewesen, die einen kleinen Teil zum "Mich-Selber-Finden" beigetragen hat, und ich lege jedem Jugendlichen, der statt seinem jetzigen Alltag etwas ganz Neues als Weiterbildung, Herausforderung und Selbstfindung braucht, ans Herz, sich für ein Auslandsjahr zu bewerben, und jenes Jahr muss natürlich nicht in den USA absolviert werden. AFS-Bekannte/Freunde von mir reisen z.B. nach Norwegen (auch noch ein Traum von mir), Ungarn, Malaysia, Thailand, Frankreich, Tschechien, Polen und Argentinien. Allerdings gibt es für diese Länder kein Vollstipenidum, jedoch kann man Teilstipendien beantragen! :-)




“The journey of a thousand miles begins with a single step.” - Lao Tzu



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