Sonntag, 9. August 2015

MEIN WEG ZUM AUSLANDSJAHR-STIPENDIUM


Hello everybody!


Zur kurzen Vorstellung und Erklärung:
Ich bin ein Mädchen (Ulrike), das in ein paar Tagen in die USA für 11 Monate reist und diesen Blog nutzt, um Familie und Freunde und wen auch immer up to date zu halten.
Alsooo, hallo Familie und Freunde und eventuell auch Unbekannte, die aber vielleicht Lust haben, meinen Erzählungen zu folgen! :-)



"American Pie" von meinem Abschiedsbrunch


Heutzutage ist es für viele in Deutschland normal, dass man sich für ein Auslandsjahr bewerben kann, was jedoch in Anbetracht der geschichtlichen Ereignisse nicht immer möglich und selbstverständlich war.
Nicht nur deswegen bin ich unglaublich froh, dass ich allein schon die Möglichkeit habe, das Reisen in verschiedene Länder nicht nur als Traum sondern auch als Ziel zu sehen; dass ich weiß, dass all meine Träume erreichbar sind.
Was vor 75 Jahren, was vor 30 Jahren (zumindest in der DDR) als unmöglich schien, konnte ich meinen Eltern mit 14 Jahren schon als Wunsch vortragen: Ich würde gerne ein Auslandsjahr in Großbritannien oder in den USA machen.
Von Anfang an war klar, dass dies für uns nicht ohne weiteres bezahlbar war, sodass meine Mama sich über mögliche Stipendien informierte.
Schließlich kam sie mit Informationen über das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) nach Hause. Das PPP vergibt Stipendien an Schüler und junge Berufstätige, die gerne ein Jahr in den USA verbringen wollen. Finanziert wird dieses Programm vom Bundestag und dem Congress (bei dem jetzigen Bewerbungsvorgang hat allerdings der Congress die Mittel gekürzt, sodass es weniger Stipendiumsplätze ab diesem Jahr gibt ... ). Es ist eine gewisse Anzahl von Wahlkreisen festgelegt, aus denen jeweils eine Person ein Stipendium bekommen kann.
Da das Geld aus dem politischen Bereich fließt, ist es ganz sinnvoll, wenn man sich als Bewerber zumindest relativ regelmäßig über das Geschehen in der Welt informiert (so etwas wurde allerdings bei mir nie richtig abgefragt beim Bewerbungsverfahren). Weiterhin sollte der potenzielle Stipendiat nicht versetzungsgefährdet und, einfach gesagt, ein offener, engagierter (in welche Richtung auch immer, allerdings nicht in eine "politisch unkorrekte" ;-) ) und zuverlässiger Schüler sein, schließlich soll er/sie als eine Art 'Ambassador' in der USA fungieren (höchste Importance!! ;-) ).
Ich habe mich im Sommer 2014 auf der Internetseite des PPP  beworben und wurde im Dezember von der Austauschorganisation AFS zu einem Auswahlwochende eingeladen, bei dem sich alle Auslandsjahrbewerber, inklusive der PPP-Bewerber, aus Sachsen trafen. Ich war schrecklich, unglaublich schrecklich aufgeregt und wollte eigentlich nur noch bei den AFS-Betreuern absagen, aber meine Versagensängste sollten mich nicht von einer einmaligen Chance abhalten, also ließ ich mich schließlich doch an meinen Fingernägeln kauend zu diesem schließlich überraschend tollen Wochenende fahren.
Ich erinnere mich gerne an alle Tage mit AFS zurück, da wir viele Gemeinschaftsspiele durchführten, die Diskussionsfreudigkeit und Kreativität aus uns hervorbrachten. Bei dem Auswahlwochende mussten wir außerdem einen Englischtest (Hör-und Leseverständnis, soweit ich mich erinnere) und einen Staatsbürgerkundetest absolvieren (nicht allzu schwierig, das Internet half mir bei der Vorbereitung :-b ); hinzu kam ein persönliches 5-Minuten-Gespräch mit zwei AFS-Betreuern, welches bei mir zu meinem Glück ziemlich gut verlief.
In den nächsten Wochen kam dann die Mail, dass ich eine Runde weiter wäre, d.h. nun entschied der Bundestagsabgeordnete meines Wahlkreises darüber, wer das Stipendium bekommt.
Und tatsächlich bekam ich im Januar/Februar die Zusage, als ich gerade vor meinen tollen Physik-Hausaufgaben saß! Zugegebenerweise konnte ich mich vorerst gar nicht so richtig freuen, da ich anscheinend die Sache im Unterbewusstsein schon abgehakt hatte ( die 2 anderen Bewerberinnen aus meinem Wahlkreis passten nämlich mindestens genauso gut in das PPP) , sodass ich nun die Information, dass ich 11 Monate im Ausland verbringen würde, ersteinmal verdauen musste.
Doch besonders, als dann die Mail von meiner Gastfamilie kam, baute sich immer mehr die (Vor-)Freude auf und nun sitze ich hier leicht euphorisch und extrem gespannt auf die Zukunft!

So viel ersteinmal zu meiner "Story". Allein der ganze Weg des sich Bewerbens ist eine Erfahrung gewesen, die einen kleinen Teil zum "Mich-Selber-Finden" beigetragen hat, und ich lege jedem Jugendlichen, der statt seinem jetzigen Alltag etwas ganz Neues als Weiterbildung, Herausforderung und Selbstfindung braucht, ans Herz, sich für ein Auslandsjahr zu bewerben, und jenes Jahr muss natürlich nicht in den USA absolviert werden. AFS-Bekannte/Freunde von mir reisen z.B. nach Norwegen (auch noch ein Traum von mir), Ungarn, Malaysia, Thailand, Frankreich, Tschechien, Polen und Argentinien. Allerdings gibt es für diese Länder kein Vollstipenidum, jedoch kann man Teilstipendien beantragen! :-)




“The journey of a thousand miles begins with a single step.” - Lao Tzu



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